BILDER / PICS

Freitag/Samstag 22.03.2024 + 23.03.2024

Sonntag 24.03.2024

Montag 25.03.2024

Dienstag 26.03.2024

Mittwoch 27.03.2024

Donnerstag 28.03.2024

Freitag 29.03.2024

Samstag 30.03.2024

Sonntag 31.03.2024

Montag 01.04.2024





REISEBERICHT





Freitag 22.03.2024

Start zum Besuch

Hallo, mein Name ist Guido Molls. Die meisten von euch haben mich im Sommer 2023 kennengelernt. Ich versuche euch etwas darüber zu informieren, was eure Sprösslinge in den USA erleben. Dabei erhebe ich keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Manche Sachen sind oder werden mir nicht bekannt, was wahrscheinlich auch gut so ist (das sind die Dinge, durch die diese Begegnungen für die Jungs unvergesslich werden) und wie wir ja alle wissen:

Was in Las Vegas passiert, bleibt auch in Las Vegas.

Wie regelmäßig ich schreibe, kommt auf die Gelegenheit an, auf die Ereignisse die wir gemeinsam haben, aber auch ob ich Lust habe zu schreiben. Natürlich weiß ich wie es ist, wenn man seine Kinder einem Haufen mehr oder weniger fremder Erwachsener anvertraut, die dann noch mit dem Nachwuchs in einen Flieger nach Amerika springen. Daher werde ich mich bemühen eher regelmäßig zu schreiben. So viel zur Einleitung:

Pünktlich um 5:30 sind wir heute morgen zu unserem Gegenbesuch in die USA gestartet. Unsere Fahrt nach Frankfurt ist vollkommen entspannt gelaufen. Sowohl die Jungs aber auch die erwachsenen Begleiter sind gut drauf und so verläuft die Kofferaufgabe reibungslos. Wir beschließen uns ein wohl verdientes Frühstück bei einem schottischen Spezialitätenrestaurant zu genehmigen, um dann die Sicherheitskontrolle in Angriff zu nehmen. 3 Mitglieder unserer kleinen Reisegruppe sind von einem Zufallsgenerator ausgewählt worden, sich einem gründlicheren Sicherheitscheck zu unterziehen. Also trennen sich die Wege von Christina, Tom und Moritz vom Rest der Gruppe. Sie müssen sich sozusagen im Separee der Bundespolizei einen 2. Check gefallen lassen. Ob sie es ihrem guten Aussehen oder nur einem glücklichen Zufall zu verdanken haben, wir es wissen nicht, aber keine 20 Minuten später gesellen sie sich wieder zu uns und wir haben wieder volle Mannschaftsstärke. Auch das Boarding und der Einstieg verlaufen ohne irgendwelche nennenswerten Ereignisse.

Wir heben pünktlich ab und um kurz nach elf MEZ bekommen wir unser Mittagessen. Tortellini oder Hühnchen mit allen möglichen Beilagen. Das es keine Unmutsäußrungen unserer jugendlichen Fressmaschinen (wirklich nett gemeint), gehe ich davon aus jeder halbwegs satt geworden ist. Jetzt nach ca. 4 Stunden Flugzeit ist etwas Ruhe eingekehrt. Wegen wirklich außergewöhnlichen Luftturbulenzen ist sitzen und anschnallen angesagt, was die Jungs aber auch die Erwachsenen mit stoischer Gelassenheit hinnehmen. Wir sind ca. 30 Minuten früher gelandet als geplant und da auch die Einreise glatt wie ein Zäpfchen gelaufen ist, waren wir einfach erheblich früher da als wir erwartetet wurden. Aber der normale Amerikaner löst so ein Problem indem er einfach kurzzeitig den Verkehr vor dem Flughafen stilllegt. Gepäck und Jungs sind zügig eingeladen und ab geht die ca. 90-minütige Fahrt nach Columbia. Leider ist das Wetter etwas untypisch, denn es regnet genauso wie im Westerwald, allerdings ist das Wasser vom Himmel erheblich wärmer als zuhause. Leider torpediert das die Pläne vieler Gastgeber, da sämtliche Highschool Fußballspiele abgesagt werden.

Am vereinseigenen Fußball Gelände werden wir schon von Gasteltern und einigen Jungs erwartet. Wir werden mit Getränken und Pizza versorgt Tripp, Steve, Andi und Christian richten noch ein paar Worte an die Anwesenden und dann gehen wir auseinander, um jeder sein eigenes Abenteuer zu erleben.

Als kleines Fazit kann ich die Jungs nur loben, alles vollkommen problemlos, alle extrem freundlich und immer bereit zu helfen.


Samstag/Sonntag 23. +  24.03.2024

Über die Wochenendtage kann ich bei den Jungs nicht viel sagen, da sprechen die Fotos sicher für sich. Die Erwachsenen haben das Wochenende mit ihren Gastgebern individuell verbracht, um sich dann am Sonntagabend in einem Steakhaus zu treffen. Da wurden wir von vielen alten Bekannten begrüßt, die wir im Laufe der Jahre kennengelernt haben. Hier würde ich die Eltern mit der Aufzählung unserer Freunde sicher langweilen, deswegen spare ich das aus. Für uns war das aber ein rundum gelungener Abend mit Leuten, die vor allem Andi und mir im Verlaufe der vergangenen 2 Jahrzehnten ans Herz gewachsen sind.


Montag 25.03.2024

Heute sind wir als Gruppe in unser Begegnungsprogramm mit der amerikanischen Kultur, speziell der Kultur in South Carolina gestartet. Wir haben uns mit allen deutschen Jungs in Columbia Stadt am State House, sprich dem Parlament von South Carolina getroffen. Hier sei als kleine Fußnote angemerkt, dass die Temperatur ca. 6-8 Grad betragen hat. Wirklich angenehm ist anders. Durch einen Übersetzungsfehler hatten zwar alle Jungs das richtige Oberteil an, allerdings hatten auch einige Jungs nur eine kurze Hose an. Aber wieder mal Daumen hoch für die Jungs, keiner hat rumgeheult oder gemeckert, das wurde mannhaft hingenommen und fertig. Nach den obligatorischen Fotos vor dem State House sind wir ins Gebäude, wurden wie auf dem Flughafen gecheckt (niemand hatte eine automatische oder halbautomatische Waffe dabei, keine Messer oder Buschmesser, super JUNGS) also ging das alles reibungslos. Dann wurde uns ein ca. 40-minütiger Film gezeigt. Ganz grob ging es dabei um das politische System, wie das parlamentarische Prozedere funktioniert, ein Abriss der Geschichte des Hauses und verschiedene Ereignisse der amerikanischen Geschichte, die ihren Start in South Carolina hatte. Anschließend wurde uns durch eine junge Frau das Gebäude gezeigt, die uns in verschiedene Räume des Parlaments geführt, und uns auf manche Besonderheit hingewiesen hat. Die Jungs haben aufmerksam zugehört, zumindest hat keiner einen anderen Eindruck gemacht, der ein oder andere hatte auch eine Frage, die wurde dann aber eher an die deutschen Begleiter gestellt, denn die junge Frau hat schon relativ schnell viele Infos untergebracht. Aber Jungs keine Sorge, ruhig Mut zur Lücke auch ich verstehe nicht alles.

Danach sind wir schnurstracks zum nächsten Programmpunkt marschiert, einem typischen Deli. Also ein Restaurant, wo es Sandwiches, Chips, Suppe und ähnliches gibt, alles was der geneigte Parlamentarier und der gestresste Mitarbeiter einer Bank, Telefonfirma oder wer auch immer die Wirtschaft am Laufen hält gerne isst. Zur Erklärung: unmittelbar um das Parlamentsgebäude haben viele bedeutende Wirtschaftsunternehmen große Firmensitze. Der Lobbyismus lässt grüßen.

Nach dem Break zum Mittag haben wir einen kurzen Rundgang über das beeindruckende Universitätsgelände der USC gemacht. Die Jungs wurden aber nur mit Eckdaten zur Uni „belästigt“. Ungefähr 42000 Studenten aus ca. 92 Staaten (Stand 2018), 350 verschiedene Studiengänge, Jahreskosten für das Studium ca. 30.000 Dollar. Damit aber auch genug der Zahlen. Der ein oder andere hatte auch noch Fragen, und insofern ich Antworten wusste habe ich die natürlich beantwortet. Auch hier haben mich die Jungs wieder positiv überrascht was noch nachgefragt wurde. Kurz später haben sich unsere Wege getrennt. Manche Jungs wurden am State House abgeholt, andere an Sammelpunkten. Meine jugendlichen Begleiter haben von unserem unermüdlichen Freund Dennis Cook noch eine kleine Rundfahrt durch die Sportstätten der Universität bekommen. Rundfahrt ist jetzt wörtlich zu verstehen. Wir haben die Gebäude beziehungsweise Sportstätten für Basketball, Leichtathletik, Baseball, Tennis, Fußball und zum Schluss das American Football Stadium angesteuert. Alle aufgeführten Sportstätten würden in Deutschland schon gehobenen Ansprüchen genügen, das Footballstadium sprengt dann allerdings unsere Dimensionen. Es fasst ca. 75.000 Zuschauer, es gibt aber Pläne es auf 88.000 zu erweitern, allerdings für einen Spielbetrieb, der ca. 3 Monate umfasst. Den Rest des Jahres führt das Areal um das Stadium und das Stadium selbst natürlich auch einen Dornröschenschlaf. In diesen 3 Monaten ist regelmäßig Party mit bis zu 200.000 Besuchern in und um das Stadium angesagt, aber 9 Monate ist da praktisch tote Hose. Wir sind halt auch hier um die Unterschiede kennen zu lernen.

Der Abend wird für viele Jungs in einem Fußballstadion ausklingen, weil viele High-School Spiele stattfinden werden. Auch da wird wieder Gelegenheit sein Unterschiede zu sehen. Der Support der eigenen Schule durch Mitschüler, aber auch der Eltern spielt eine große Rolle. Und der ein oder andere wird überrascht sein, dass die schuleigenen Stadien häufig in Ausstattung und Größe unsere größeren Fußballplätze in Eisbachtal, Wirges oder Montabaur um ein Mehrfaches übersteigt.

Morgen geht es für die meisten Jungs einen Tag in die Schule ihrer Gastgeschwister. Auch da wird es sicher wieder das große Staunen geben. Ob alles besser ist als zuhause? Keine Ahnung, aber vieles ist anders.


Dienstag 26.03.2024

Heute war für unsere Jungs ein geteiltes Programm angesagt. Einige hatten die Möglichkeit mit ihren Gastgebern die Schule zu besuchen. Manche Schulen haben diese Zusage leider kurzfristig zurückgezogen, aus welchen Gründen ist mir im Moment nicht bekannt, macht aber jetzt auch keinen Unterschied mehr. Wir haben angeboten das wir für die betreffenden Jungs selbst ein Programm auf die Beine stellen. Das wurde aber von unseren Gastgebern nicht benötigt. Tripp Miller hat mit verschiedenen Eltern selbst ein Programm auf die Beine gestellt; State Museum und der Besuch eines mir nicht bekannten Funpark. Da ich noch mit keinem der Jungs gesprochen habe kann ich nicht wirklich sagen wie es gewesen ist. Den Bildern nach zu urteilen hatte jeder Spaß, aber genau kann ich das erst erzählen wenn ich mit den Jungs aus Schule oder Alternativprogramm gesprochen habe.

Die Erwachsenen haben den Tag genutzt um die Stadt Greenville, ca. 120 km nördlich von Columbia gelegen, zu besuchen. Darüber könnte ich berichten, aber wir sind nicht der Grund dieser Begegnung.

Morgen wird uns unser Weg an die Küste nach Charleston und Umgebung führen. In einer der geschichtsträchtigsten Städte der amerikanischen Vergangenheit, werden die Jungs etwas über Stadt und Geschichte erfahren und vor allem sehen. Später führt uns unser Weg in 2 große Strandhäuser, mit jeweils 16 Betten. Da werden wir uns dann für 2 Nächte einquartieren und auch selbst versorgen. Ich werde berichten.


Mittwoch 27.03.2024

Hallo zusammen, heute ist unsere kleine „Gemeinschaft auf Zeit“ zu ihrer Tour ans Meer aufgebrochen. Ehrlich gesagt vermittelt das Wetter eher den Eindruck, als wären wir auf dem Weg ins Auge eines Zyklopen. Es regnet wie Sau (alter Westerwälder Ausdruck). Ab einer Geschwindigkeit von 35 Meilen beträgt die Sicht maximal 25 Meter. Natürlich ist diese Fahrerei eine mittlere Katastrophe, aber auch das machen die Jungs uns wieder echt leicht. Die Stimmung in allen drei Transportern bleibt trotzdem gut und es macht einfach Spaß sich mit den Jungs die nächsten 2 Stunden über Gott und die Welt zu unterhalten.

In Charleston angekommen, haben wir die sogenannte A-Karte gezogen. Pünktlich zur absoluten Touristenhochzeit kommen wir an und suchen einen Parkplatz in Nähe zum Slave Market. Die vereinbarte Parkgarage verwehrt uns die Einfahrt, weil sie voll ist. So begibt sich jeder auf eigene Faust auf die Suche nach einem Parkplatz. Für die Jungs durchaus spaßig die launigen, nicht immer druckreifen Aussprüche ihrer Fahrer zu hören und entsprechend zu kommentieren. Für den Fahrer eine echte Belastungsprobe mit den ungewohnt großen Fahrzeugen durch enge Straßen, an Touristen vorbei, mit einem unzuverlässigen Navi einen Parkplatz zu suchen. Hermann und ich werden in einem zentral gelegenen Parkhaus fündig. Toll für uns, aber leider habe ich keine Ahnung ob unser Fahrzeug nicht zu hoch ist für die Garage. Also verlässt Hermann das Auto und weist mir neben dem Auto herlaufend den Weg. Ein toller Spaß für die jugendlichen Mitfahrer, für den Fahrer das Gefühl er sei zu dämlich die Höhe seines Fahrzeuges einzuschätzen. Aber egal wie, wir finden einen Platz und sind 5 Minuten später mit großen Teilen unserer Mitstreiter vereinigt. So viel Glück hat Martin leider nicht, er lässt seine Jungs am Treffpunkt raus und findet leider erst weit hinter Timbuktu einen Parkplatz. Entsprechend groß ist sein Kragenbär. Er verpasst leider Andis kurze Tour durchs historische Charleston. Über Custom House, Sicht auf Fort Sumter vor dem Hafen von Charlotte, Rainbow Street zurück zum Slave Market, erfahren die Jungs etwas über die Bedeutung dieser Stadt für die amerikanische Geschichte bzgl. Unabhängigkeit von Europa und Beginn vom Ende der Sklaverei in Nordamerika. Auch hier zeigen die Jungs größtenteils Interesse, zumindest keinerlei Desinteresse. Super Jungs

Danach ist 2 Stunden Freizeit in Kleingruppen angesagt. Die Jungs nutzen die Zeit nach bestem Wissen und Gewissen, egal wem man begegnet, alles geht tipp topp.

Anschließend sind weitere 2 Stunden Fahrt zu unserer bescheidenen Behausung angesagt. Wir halten auf dem Weg dahin nochmal bei einem Walmart an und der geneigte Jugendliche deckt sich mit den Grundnahrungsmitteln für die Nacht ein. Chips, Nüsse, Schokolade, Energiedrinks (lustigerweise meistens Null Kalorien- siehe Grundnahrungsmittel) und ähnliche Spezialitäten der amerikanischen Nahrungsmittelindustrie. Zur ärmlichen Unterkunft lasse ich die bekannten Bilder sprechen. Die Zimmerverteilung geht schnell und unkompliziert über die Bühne. Wir haben noch eine gemeinsame Pizzamahlzeit und dann geht es für die Jungs los. Trotz sehr überschaubarer Temperaturen und langsam einsetzender Dämmerung geht der stahlharte deutsche Jugendliche eine Runde ins Meer. Dafür habe ich tiefste Bewunderung. Ich schaue mir das aus ca. 300 Meter Entfernung an und fühle noch auf diese Entfernung eine Gänsehaut auf meinen Armen. Über die Ereignisse der Nacht kann ich nichts sagen und selbst wenn;

Was in Amerika passiert, bleibt in Amerika.


Donnerstag 28.03.2024

Heute öffnet der Himmel zum wiederholten male zum Start seine Schleusen, wenn auch nicht so heftig wie am Vortag. Das Frühstück ist eine Mischung aus Kontinental und Amerikanisch: Pancake, Baggles, Toastbrot, Marmelade, Wurst, Käse, Pops (gezuckerte Flakes, extremlecker – ernährungstechnisch). Und hier beweisen die Jungs ihre wahre Berufung: sie vernichten fast alles was ihnen zwischen die Zähne kommt und das in bewundernswerter Menge. Da macht es sogar Spaß das alles vorzubereiten, wie der Eberhofer Franz sagt: Die hauen rein wie ein Schleuderkasper.

Nach kurzem aufräumen geht die Tour ins Tanger Outlet in Myrtle Beach. Auch hier verwundern mich die Jungs wieder komplett. Ich hatte ein klein wenig das Gefühl mit den Fußballerinnen vom FFC Montabaur unterwegs zu sein. Nach ca. 2 Stunden Einkaufszeit möchten immer noch 8 oder 10 Jungs weiter die Kreditkarte strapazieren. Also wird die Gruppe aufgeteilt eine Hälfte tritt den Heimmarsch an, die andere Hälfte unterstützt weiter die amerikanische Wirtschaft. Hier sei angemerkt das der Protokollant etwas ungeschickt sein Navi programmiert, und erst nach ca. 30 Kilometer bemerkt das er eine falsche Programmierung eingegeben hat. Ist echt dümmlich, wenn der Kutscher den Weg nicht genau kennt und er sich blind auf das falsch programmierte Teil verlässt. Immerhin bemerke ich irgendwann meinen Fehler, wir programmieren das Navi mithilfe eines Handys auf eine andere Navigation und siehe da, mit 40 Minuten Verspätung und 30 Kilometer Anlauf geht es heimwärts. Als kleine Wiedergutmachung halten wir an einem amerikanischen Spezialitätenrestaurant und die Rechnung geht auf den Fahrer. 

Mit Verspätung und erheblich besserem Wetter können die Jungs jetzt endlich Strand und Meer genießen. Es wird alles Mögliche gemacht und versucht, American Football, deutscher Fußball, schwimmen und manchmal wird man wieder ganz jung, mit Schaufel und Eimer im Sand spielen. Jeder wie er Lust hat aber mit echt guter Laune. Der Abend steht dann wieder im Zeichen der Nahrungsaufnahme: ca. 3,5 kg Spaghetti, 6 Liter Tomatensoße, 2 Riesenbeutel Salat, und reichlich Weißbrot haben keine Chance das Abendessen zu überstehen. Auch hier beweist der sportliche Jugendliche eine bewundernswerte Ausdauer. Jetzt geht die Sonne langsam wieder unter und ca. die Hälfte der Jungs möchte gerne nochmal einen Supermarkt in ca. 1 Kilometer Entfernung aufsuchen. Da der pflichtbewusste Deutsche jetzt erst die Küche aufräumt, müssen die Jungs diese Strecke per pedes angehen und tun das auch. Hiermit endet auch der heutige Tag für mich, zumindest was eure Info angeht.


Freitag 29.03.2024

Hallo mal wieder, heute war der Tag genauso wie wir es euch beschrieben haben und wie wir es uns für die Jungs gewünscht haben. Eine Tagestemperatur um die 25 Grad Celsius, Sonnenschein seit heute Morgen um 7 Uhr, leichte Brise von der See, das Meer mit einer wirklich angenehmen Temperatur, so kann man sich durchaus einen perfekten Tag im Urlaub vorstellen. Und die Jungs haben das maximal genutzt. Kurz nach dem Frühstück ist eine große Gruppe gestartet, um einen ausgedehnten Lauf am Strand zu machen. Das Frühstück ist wieder eine Mischung aus traditionell europäisch und amerikanisch gewesen, diesmal aber ergänzt mit Rühreiern, die in beiden Kulturen ihren Platz beim Frühstück haben. Wie immer haben die Jungs gnadenlos am Buffet aufgeräumt und keine Gefangenen gemacht. Wie erwähnt dann der Lauf und danach Fußball, Football, Löcher im Sand graben, relaxen, im Pool am Strandhaus Überschwemmung machen, Kontakt zu amerikanischen weiblichen Jugendlichen knüpfen und und… aber aus meiner Sicht wird wirklich wenig das Handy gequält. Ich denke auch für die Jungs ist der Tag vollkommen in Ordnung, was die Bilder auch wirklich überzeugend demonstrieren. Für die Begleiter natürlich ein Tag voller Stress: faulenzen, Strandspaziergang, relaxen, lesen, ...

Gegen Abend finden sich alle wieder zu einem gemeinsamen Abendessen ein, das bedeutet heute: sich mental auf eine Hamburgerorgie einzustellen. Martin darf einen brandneuen Webergrill praktisch entjungfern um Burger zu braten. Und oh Wunder- auch hier wird die Platte wieder gründlich geputzt. Von 64 Burger werden 58, einschließlich sämtlicher Beilagen, wie von Zauberhand vernichtet.

Die Jungs erhalten anschließend noch ihre Instruktionen für die morgige Abreise zurück nach Columbia, die Frühstückszeit wird nochmal erwähnt und wie wir unsere bescheidene Unterkunft wann zu verlassen haben. Ich bin einfach neugierig, ob es so unkompliziert wird wie wir uns das wünschen, weil das Freundschaftsspiel praktisch unmittelbar nach unserer Ankunft in Columbia geplant ist.

Also wünscht uns gute Fahrt und ein gutes Freundschaftsspiel.


Samstag 30.03.2024

Hallo, heute endet unser Ausflug an die Küste von South Carolina. Da wir heute in jeder Beziehung ein sportliches Programm haben, ist sowohl die Frühstückszeit als auch die Abfahrtszeit ziemlich stringent durchgetaktet. Von viertel vor 8 bis halb 9 ist das Büffet offen. Trotz überschaubarer Auswahl, als umweltbewusste Deutsche wird alles verwurstet was noch im Kühlschrank ist, schlagen die Jungs wieder zu. In kürzester Zeit ist unser Gewissen beruhigt und der Kühlschrank eigentlich leer. Danach geht es daran die Hütten wiederherzurichten, und das war der Moment den ich am wenigsten gemocht habe. Aber wieder zeigen die Jungs was eine Harke ist. Innerhalb von 30 Minuten ist alles erledigt. Manches Zimmer das mehr den Charme eines Handgranaten Wurfstand hatte, ist in wenigen Minuten als menschliche Unterkunft wieder zu erkennen und weitere 5 Minuten später als wirklich gut zu erkennen. Super Männer.

Nach einer ereignislosen Rückfahrt die, welche die meisten Jungs mit schlafen verbracht haben, inklusive kurzem Burger Stopp in einem Wendy Restaurant, fahren wir zu einem von 2 vereinseigenen Sportkomplexen, um den diesjährigen Sir Alfred Cup auszuspielen. Die gastgebenden Eltern haben die Sportsachen mitgebracht, die Jungs machen sich warm und danach bekommen wir eine typisch amerikanische Einlaufzeremonie geboten. Aufmarsch mit Landesfahne, abspielen der Landeshymnen. Einfach anders, aber ich glaube der eine oder andere hatte auch eine Gänsehaut.

Das Spiel selbst endete 1:0 für die USA, aber dies ist aus 2 Dingen bedeutungslos:

1. Was ich gesehen habe war eine super engagierte Leistung unserer Jungs, die einfach manchmal nur unpräzise gespielt haben. Das ist glaube ich wenig Schlaf (am Strand) und der langen Anfahrt am Morgen geschuldet.

2. Dem frühen Ausfall von Ben Leder, der in einem Zweikampf einfach umgeknickt ist und sich eine Verletzung am Sprunggelenk zugezogen hat. Das hat unsere Jungs einfach aus dem Tritt gebracht und kurz später haben wir das Tor kassiert.

Bezüglich Ben bleibt zu sagen, unsere Gastgeber haben sich den A… aufgerissen um Ben schnellstmöglich zu helfen. Einige Zuschauer mit physiotherapeutischer, medizinischer Ausbildung haben die Erstversorgung gemacht, es wurde ein Entlastungs-Schuh besorgt, Krücken und was man so dafür benötigt. Dann wurde Ben, nach einem kurzen Telefonat mit seinen Eltern, zum Röntgen ins Krankenhaus gebracht. Was jetzt die Diagnose betrifft, die gehört aus Datenschutzgründen hier nicht hin. Es ist nichts wirklich Schlimmes, aber trotzdem wirklich schmerzhaft und wird ihn noch einige Wochen ärgern. Gute Besserung von dieser Stelle.

Unmittelbar nach dem Spiel wurden die Trikots an die amerikanischen Jungs weiter gereicht und es ging direkt zum Haus unseres langjährigen amerikanischen Freund Rob Strickland, um eine typische amerikanische Gartenparty zu feiern. Direkt am Lake Murray gelegen hat unser Freund sein Haus, seinen Garten und, für die Jungs ganz wichtig, seine Jetskis geöffnet. Ca 80 Leute von 8-80 Jahren wurden hier mit allem versorgt was die amerikanische Grillküche hergibt. Sparerips, Steaks von bisher nicht gesehener Größe, Hühnchen, Ofenkartoffeln, Burger, Würstchen in rauen Mengen. Alles in toller Qualität (echte Steaks gehören in die USA, nur Hannes in Welschneudorf bietet eine annähernde Qualität) und landestypisch in riesigen Mengen. Die Jungs durften nach kurzer Einweisung frei mit den Jetskis fahren. Ben hat sich auch wieder zu uns gesellt und wurde von den Jungs rührend versorgt. Bei langsam einsetzender Dunkelheit wurde den Organisatoren sowohl von amerikanischer als auch von deutscher Seite gedankt. Ich empfinde es immer wieder als Gänsehautmoment, wenn ich sehe wie viele Leute sich fast immer vollkommen uneigennützig zusammen tun um unsere Kinder zusammen zu bringen. Die Bilder geben sicher einen besseren Ausdruck von allem was am Lake stattgefunden hat, als das was ich in blumigen Worten hier ins Netz schicke.

Morgen startet unser letzter Tag hier. Da es Ostersonntag ist, denke ich wird der ein oder andere Besucher die Kirche besuchen und anschließend mit seinen Gastgebern das Osterfest feiern.

Am Montag treffen wir uns wieder alle am Sportkomplex, um von da aus unsere Rückreise zu starten. Falls es keine wirklich erwähnenswerten Ereignisse mehr gibt, war das mein letzter Bericht. Ich hoffe man konnte sich damit ein kleines Bild machen was die Jungs hier erlebt haben. Bleibt gesund wir treffen uns in Deutschland...